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Microsoft: Welche Daten werden eigentlich gesammelt?

Da ich in einigen Diskussionen auf unserer Seite feststellen musste, dass die wenigsten Admins oder ITPros wirklich wissen, was Microsoft alles für Daten sammelt, fasse ich sie hier in einer Kurzübersicht zusammen (also ohne das Blabla drumherum). Die einzelnen Punkte stammen alle aus der aktuellen deutschen Datenschutzerklärung von Microsoft (Stand 10/2017). Niemand kann dann später sagen, ich habe es nicht gewusst.

Von Microsoft erhobene personifizierte Daten

Sie sammeln ..

  • Daten über das Microsoft-Konto.
  • Daten über Lizenzabkommen in Unternehmen.
  • Daten über Suchanfrage bei Bing.
  • Daten durch die Teilnahme an Microsoft-Events.
  • Daten durch die Sprachbefehle durch Cortana.
  • Daten, wenn man ein Dokument auf Microsoft OneDrive hochlädt.
  • Daten, wenn man ein MSDN-Abonnement erwirbt.
  • Daten, wenn man Office 365 registriert und benutzt.
  • Daten, wenn man sich hinsichtlich des Supports an Microsoft wendet.
  • Daten, indem Microsoft die persönliche Interaktion mit seinen Produkten aufzeichnet.
  • Daten, wenn man Technologien wie Cookies nutzt.
  • Daten, wenn Microsoft Fehlermeldungen oder Nutzungsdaten von Software erhält, die auf dem persönlichen Gerät des Users installiert sind.
  • Daten von Drittanbietern, das sind:
    • Daten-Broker, von denen Microsoft demografische Daten erwirbt, um die erhobenen Daten zu ergänzen.
    • Soziale Netzwerke, wenn der User einem Microsoft-Produkt den Zugriff auf seine Daten auf einem oder mehreren Netzwerken erteilen.
    • Dienstanbieter, die Microsoft dabei helfen, einen Standort auf der Basis der User IP-Adresse zu bestimmen, um bestimmte Produkte an dem User-Standort anzupassen.
    • Partner, für die Microsoft Co-Branding-Dienste und gemeinsame Marketing-Aktivitäten bereitstellt.
    • Allgemein verfügbare Datenquellen wie öffentliche staatliche Datenbanken oder andere Public Domain-Daten.

Der User kann laut Microsoft bestimmen, welche Daten er erhebt. Wenn der User aufgefordert wird, persönliche Daten zur Verfügung zu stellen, kann er dies ablehnen. Wenn er sich aber entscheidet, keine Daten anzubieten, die für eine Bereitstellung des jeweiligen Microsoft Produkts oder einer Funktion erforderlich ist, wird der User "möglicherweise" nicht in der Lage sein, das Produkt oder die Funktion zu verwenden.

Umfang der Daten

Die erhobenen Daten sind generell vom Kontext und Interaktionen mit Microsoft abhängig, den User Präferenzen, einschließlich der Datenschutzeinstellungen und den Produkten und Features, die verwendet werden. Die von Microsoft erhobenen Daten können dabei folgendes umfassen:

  • Vor- und Nachnamen, die E-Mail-Adresse, Postanschrift, Telefonnummer und andere ähnliche Kontaktdaten.
  • Kennwörter, Kennworthinweise und ähnliche Sicherheitsinformationen, die zur Authentifizierung und für den Kontozugriff verwendet werden.
  • Daten über den User, z. B. das Alter, Geschlecht, Land und die bevorzugte Sprache.
  • Daten die für die Verarbeitung von Zahlungen bei Einkäufen wichtig sind, wie beispielsweise die Zahlungsmittelnummer (z. B. die Kreditkartennummer) und den mit dem Zahlungsmittel verbundenen Sicherheitscode.
  • Daten über das Gerät und darüber, wie der User und das jeweilige Gerät mit Microsoft und seinen Produkten interagieren. Dabei erfassen sie beispielsweise:
    • Produktnutzungsdaten:
      • Daten über die Funktionen, die der User verwendet
      • Artikel, die der User kauft
      • Die vom User besuchten Webseiten
      • Texte der Sprach- und Suchabfragen oder Befehle für Bing
      • Texte der Sprach- und Suchabfragen oder Befehle von Cortana
      • Texte der Sprach- und Suchabfragen oder Befehle von Microsoft Chat-Bots
      • Einstellungen, die der User auswählt
      • Die am häufigsten vom User verwendeten Softwarekonfigurationen
    • Geräte-, Verbindungs- und Konfigurationsdaten:
      • Daten über das jeweilige Gerät und das Netzwerk, dass der User für die Verbindung mit Microsoft Diensten verwendet.
      • Daten über die Betriebssysteme des Users und andere auf dem jeweiligen Gerät installierte Software, einschließlich dem Product Key
      • IP-Adressen, Geräteidentifikator (wie z. B. die IMEI-Nummer für Telefone), Regions- und Spracheinstellungen
    • Fehlerberichte und Leistungsdaten:
      • Daten über die Leistung der Produkte und alle Probleme, die dabei auftreten
      • Fehlerberichte (auch „Absturzabbilder” genannt):
          • Diese können je nach Produkt und Einstellungen Daten wie Typ oder Schweregrad des Problems enthalten
          • Details der im Zusammenhang mit dem Fehler verwendeten Software oder Hardware
          • Inhalt der beim Auftreten des Fehlers verwendeten Dateien und Daten über andere, auf dem Gerät enthaltene Software.
      • Problembehandlung und Hilfedaten:
        • Daten über den User und seiner Hardware, Software und andere Details im Zusammenhang mit der Anfrage. Solche Daten enthalten:
          • Kontakte oder Authentifizierungsdaten
          • Den Inhalt des User Chats oder seiner Kommunikation mit Microsoft.
          • Informationen über den Zustand des Computers und der Anwendung beim Auftreten und bei der Diagnose des Problems.
          • System und Registrierungsdaten über Softwareinstallationen und Hardwarekonfigurationen.
  • Daten über Ihre Interessen und Favoriten. Beispiele:
    • Mannschaften, denen der User in einer Sport-App folgt
    • Die bevorzugte Progammiersprache des Users
    • Die Aktien, die der User in einer Finanzierungs-App verfolgt
    • Die Lieblingsstädte, die der User auf einer Wetter-App hinzufügt
    • Weitere von Microsoft erfassten Daten, die entnommen oder abgeleitet werden, aber nicht genau aufgeführt sind
  • Daten über Ihre Kontakte und Beziehungen, wenn Sie ein Microsoft-Produkt wie beispielsweise Outlook.com verwenden. Beispiel Visual Studio Team Services
  • Positionsdaten, die entweder genau oder ungenau sein können. Microsoft erfasst diese Daten, sobald der User standortbezogene Produkte und Funktionen aktiviert hat. Dazu zählen:
    • Genaue Positionsdaten können Global Navigation Satellite System (GNSS)-Daten sein (wie GPS).
    • Daten, die in der Nähe befindliche Mobilfunkmasten und WLAN-Hotspots identifizieren.
    • Ungenaue Positionsdaten enthalten beispielsweise einen Standort, der von der User IP-Adresse oder Daten abgeleitet wurden.
    • Daten (wie z. B. eine Stadt oder einen Postleitzahlbereich), die mit geringerer Genauigkeit Aufschluss darüber geben, wo der User sich aufhält.
  • Inhalte Falls erforderlich, erfasst Microsoft die Inhalte der User Dateien und Mitteilungen, um ihm die Nutzung der vom User verwendeten Produkte zu ermöglichen. Beispiele:
    • Bei Datenübertragung über Skype muss Microsoft den Inhalt dieser Datei sammeln und Ihn für den User und den anderen Benutzer anzeigen.
    • E-Mails mithilfe von Outlook.com werden gespeichert um darauf zu antworten und sie solange zu speichern, bis der User entscheidet, sie zu löschen.
    • Daten von Microsoft Kommunikationsdiensten:
      • Betreffzeile und Textkörper einer E-Mail
      • Text oder andere Inhalte einer Sofortnachricht
      • Audio- und Videoaufzeichnung einer Videobotschaft
      • Audioaufzeichnung und Abschrift einer empfangenen SMS oder einer diktierten Textnachricht
  • Video: Wenn User Microsoft Store-Einzelhandelsgeschäfte, Microsoft Einrichtungen oder Veranstaltungen von Microsoft besuchen, kann Ihr Bild möglicherweise durch Überwachungskameras erfasst werden.
  • Wenn der User etwas bei Microsoft kauft, können Zahlungsinformationen für die Karte, Belegdaten oder andere Finanztransaktionsdaten erfasst werden, die Microsoft benötigt, um den Dienst bereitzustellen.
  • Bei der Verwendung von Onlinedienste für Unternehmen (Cloud), sammelt Microsoft Kundendaten (mit Inhalt). Wird hier näher erklärt
  • Bei der Verwendung von Onlinedienste für Unternehmen (Cloud), sammelt Microsoft Support-Daten und Administratordaten. Wird hier näher erklärt
  • Microsoft sammelt auch Informationen, die der User ihnen zur Verfügung stellt:
    • Inhalte von Meldungen, die der User an Microsoft sendet
    • Feedback und Produktbeurteilungen
    • Fragen und Informationen, die der User an den Kunden-Support übermittelt
    • Telefongespräche oder Chat-Sitzungen

Wow, es werden wirklich mehr Daten gesammelt, als ich ursprünglich dachte. Für viele User spielt sich am Rechner das tägliche Leben ab und genau hier setzen viele Firmen an. Der Hersteller vom Betriebsystem hat dabei den besten Platz bekommen. Dabei sollte man im Hinterkopf behalten das alle Hersteller Daten sammeln, nicht nur Microsoft. Manche halt mehr, manche weniger.

face-smile

Wer wissen will welche Daten zusätzlich in Windows 10 gesammelt werden, wird hier fündig:

Gruß
Frank

Content-Key: 356636

Url: https://administrator.de/contentid/356636

Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 08:03 Uhr

Mitglied: Alchimedes
Alchimedes 30.11.2017 aktualisiert um 17:42:51 Uhr
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Hallo Frank !

Da bist Du mir zuvorgekommen... hier mal aus dem neuen Skype:

Wie wir personenbezogene Daten nutzen:
Microsoft verwendet die erhobenen Daten für unsere Geschäftstätigkeit und um Ihnen die angebotenen Produkte bereitstellen zu können. Diese Dienste und Produkte schließen die Verwendung der Daten für eine Verbesserung und Personalisierung Ihrer Erfahrungen ein. Es ist auch möglich, dass wir die Daten für die Kommunikation mit Ihnen verwenden, indem wir Ihnen beispielsweise Informationen über Ihr Konto sowie Sicherheitsupdates zusenden. Und wir verwenden die Daten dazu, um noch passendere Werbeanzeigen einzublenden, ob in unseren Produkten, die durch die Werbung z. B. von MSN und Bing, oder denen von Drittanbietern, unterstützt werden. Wir verwenden jedoch weder Ihre Inhalte aus E-Mails, Chats, Videoanrufen oder Voicemails noch aus Ihren Dokumenten, Fotos oder anderen persönlichen Dateien, um damit auf Sie gezielte Werbung zu senden.


Außerdem kann man jetzt bei Skype den Chatverlauf nicht mehr löschen... Ich werde mal Wireshark anschmeissen da ich davon ausgehe das der
Verlauf nicht mehr auf dem Rechner gespeichert wird sondern in der Microsoftcloud.

Gruss

Achso... fast vergessen face-smile danke für die ausführlichen Informationen !
Mitglied: Alchimedes
Alchimedes 30.11.2017 um 22:30:17 Uhr
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Hoppa,

wer hat den da meinen Beitrag bearbeitet und formatiert ?
Waere schoen mich vorher darueber zu informieren !

Danke
Mitglied: Frank
Frank 30.11.2017 aktualisiert um 22:58:20 Uhr
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Waere schoen mich vorher darueber zu informieren !

Wegen Formatierung? Ich war das natürlich face-smile
Du hast aber jederzeit die Möglichkeit das wieder raus zunehmen. Ist nur ein Vorschlag.

Gruß
Frank
Mitglied: AnkhMorpork
AnkhMorpork 01.12.2017 um 08:04:17 Uhr
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In diesem Zusammenhang könnte auch sinnvoll sein:

Update zur Orientierungshilfe zur datenarmen Konfiguration von Windows 10

Glück auf

Ankh
Mitglied: brammer
brammer 01.12.2017 um 10:07:41 Uhr
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Hallo,

@Frank
eine schöne Auflistung.... Danke!

Wäre es für dich okay wenn ich den Text bei mir im Unternehmen verwende?
Natürlich mit Quellangabe!

brammer
Mitglied: Frank
Frank 01.12.2017 um 10:54:57 Uhr
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@brammer

Wäre es für dich okay wenn ich den Text bei mir im Unternehmen verwende? Natürlich mit Quellangabe!

Ja klar, gar kein Problem.

Gruß
Frank
Mitglied: aqui
aqui 01.12.2017 um 12:56:47 Uhr
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Gruselig wie lang diese Liste ist face-sad
Mitglied: Penny.Cilin
Penny.Cilin 01.12.2017 um 15:04:19 Uhr
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Dann mal blöde gefragt:
  • Und das interessiert die Unternehmen nicht, welche Daten rausgehen?
  • Wie verhindern die Unternehmen diese Spionagewut?

Gruss Penny
Mitglied: Frank
Frank 01.12.2017 aktualisiert um 15:32:34 Uhr
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@Penny.Cilin,

gut erkannt, aber ich denke mal die meisten Unternehmen wissen es nicht oder es ist ihnen egal. Man kann mit Microsoft Produkten gut arbeiten, da spielt Datenschutz nur eine kleine Rolle.

Die neue Datenschutzverordnung (DSGVO) die am 25. Mai 2018 auf europäischer Ebene kommt, wird das ganze Thema evtl. noch einmal hoch kochen. Laut meinen Microsoft Quellen wissen sie noch nicht genau, ob sie alle Punkte davon erfüllen können. Ich bin gespannt und hoffe das der Datensammel-Aus-Schalter in Windows 10 noch kommt.

Gruß
Frank
Mitglied: Penny.Cilin
Penny.Cilin 01.12.2017 aktualisiert um 15:30:21 Uhr
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@Frank:
ich habe dazu auch einen Kommentar im Beitrag zum Limux aus geschrieben.

Und ja, die Unternehmen scheint es nicht zu interessieren. Warum auch.
  • Weil es war ja schon immer so
  • Weil es Geld / Investitionen kostet
  • Weil dann das arbeiten umständlicher / erschwert wird

Außerdem gibt es nicht von der BSI ein Informationsgesetz, wonach die Unternehmen kritische Lücken / Vorfälle an das BSI melden müssen?
Tut das jemand?
Auch da sehe ich Handlungsbedarf und grade wenn es um Behördendaten geht.

Gruss Penny
Mitglied: Alchimedes
Alchimedes 01.12.2017 aktualisiert um 15:34:50 Uhr
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Hallo Frank,

danke Dir, werde beim naechsten mal die Formatierungshilfe in Anspruch nehmen, nicht das ich noch eine Rechnung von Dir bekomme !

face-smile

Gruss
Mitglied: the-buccaneer
the-buccaneer 02.12.2017 aktualisiert um 03:13:30 Uhr
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Auch Danke!

Habe mir letztens mal das (zweifelhafte) Vergnügen gegönnt, die Datenschutz (?) Hinweise bei einer Office 2016 Installation zu lesen. Es ist gruselig.
Musste aber kommen, wenn man dem (wirtschaftlich) erfolgreichen Modell von Google hinterherrennen muss.

Wir machen uns hier oft noch lustig, das ist aber mittlerweile eine todernste Angelegenheit. Denn man darf dabei nie vergessen, dass amerikanische Geheimgerichte hinter verschlossenen Türen darüber entscheiden, welche Daten der amerikanischen Konzerne den amerikanischen Geheimdiensten zugänglich gemacht werden. face-wink

Das Geheimnis ist nicht mehr unsere Privatsphäre, sondern nur noch, wer davon wieviel weiss.

Ich konnte übrigens trotz Recherche keine Infos finden, inwiefern das FAX-Protokoll im klassischen Telefonnetz mitgeschnitten wurde. Wahrscheinlich nur im Verdachtsfall, womit man ja noch leben konnte.

Aktuell ist es völlig verrückt: Die tauschen unsere Wände gegen Glasscheiben aus, wir stehen nackt vor ihnen und finden das toll, weil sie uns das Licht anmachen im Raum, den wir gleich betreten werden.

Und die Alternative (Linux / OpenSource) wird von so vielen Konzernen mittlerweile für eigene Zwecke vereinnahmt, aber man ist sich irgendwie einig, dass nicht zuviel Software darauf laufen sollte... Warum denn nur? "Folge dem Fluss des Geldes", hiess es in einem Krimi von Mankell, den ich gestern gesehen habe...

Was macht die Politik, die ja da eingreifen kann? Letztlich dient sie dem Kapital. ('Schuldigung) Trotz immer wieder wackerer Versuche.

Aber wenn all das nach Edward Snowden noch möglich ist, dann ist Hilfe nicht in Sicht.
Und mit den von MS eingeräumten Möglichkeiten, NACH der Installation so einiges wieder abzuschalten, sind wir ja noch verhältnismässig gut bedient.

Wartets ab: Windows wird kostenlos (und auf anderer Ebene teurer) und für gute Linux-Distris werden wir bezahlen (was wir ja heute schon tun) . Verrückte Welt.

und ich habe noch gerade angefangen mal wieder nachzudenken...


e mare libertas!
Buc
Mitglied: C.R.S.
C.R.S. 02.12.2017 aktualisiert um 15:29:24 Uhr
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Hallo Frank,

welchen Aussagegehalt soll so eine Liste haben in Bezug auf ein Unternehmen haben, das derart vielfältige Produkte und Dienstleistungen anbietet? Verwendet kein Windows!?
Natürlich läuft man kaum Gefahr, in einem "Debian Store" Einzelhandelsgeschäft von einer Überwachungskamera gefilmt zu werden. Und auch Linus Torvalds Suchmaschine, sollte er eine betreiben, hat noch keine bedrohlichen Ausmaße einer Datenkrake erreicht.
Das meiste, wenn nicht alles, auf dieser Liste versteht sich von selbst und dient unmittelbar dem jeweiligen Dienst. Du wirst keinen vergleichbaren Sprachassistenten finden, der nicht auf der Übermittlung von Aufzeichnungen in die "Cloud" beruht, und keinen Support erhalten, ohne grundlegende Informationen über die Umgebung zu liefern.

Wie man sich als Unternehmen davor schützt, ist relativ einfach: Konfiguration, Netzwerksicherheit und Verzicht.

Es fließt selbstverständlich in die unternehmerische Kalkulation ein, wenn man im Zuge einer Migration erst die Hälfte aller neuen und als besonders vorteilhaft angepriesenen Funktionen deaktiviert, das Verhalten der gesamten Umgebung auswerten und dann "Gegenmaßnahmen" gegen ein käuflich erworbenes Produkt ergreifen muss. Und es schmerzt, wenn ein sehr leistungsstarker Hersteller so beharrlich am Kunden vorbei entwickelt.

Aber der Einfluss auf die schlussendliche Entscheidung und mögliche Alternativen sind (noch) begrenzt. Es ist insbesondere keine Alternative, mögliche Datenabflüsse dadurch kontrollieren zu wollen, dass man auf Clients angeblich besonders vertrauenswürdige Software installiert, solange man die nicht selbst entwickelt hat.

Grüße
Richard
Mitglied: 117471
117471 02.12.2017 aktualisiert um 16:57:10 Uhr
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Hallo,

Zitat von @Frank:

Da ich in einigen Diskussionen auf unserer Seite feststellen musste, dass die wenigsten Admins oder ITPros wirklich wissen, was Microsoft alles für Daten sammelt,

Ich finde es sowieso erschreckend, wie wenig Sensibilität diesbezüglich auch hier im Forum vorherrscht.

Regelmäßig liest man Dinge wie "Firewall wurde bereits ausgeschaltet", "Ich habe einfach mal alle Ports weitergeleitet" usw. usf. Bei CentOS wird das Deaktivieren von SELinux schon fast als "Insidertipp" gehandelt.

In einer Diskussion neulich habe ich angemerkt, dass Sicherheit und Datenschutz für jeden gleichermaßen wichtig sind: Egal ob Politiker, Anwalt, HartzIV-Empfänger oder Papst. Als Reaktion kam dann sinngemäß ein dümmlicher Hinweis auf den "Aluhut". Wenn ich so etwas lese, kann ich durchaus den Eindruck gewinnen, dass der Fachkräftemangel tatsächlich existiert.

"Bescheid wissen, welche Seite von der Windows-CD man nach oben und welche nach unten einlegen muss" reicht heutzutage nicht mehr für einen anständigen Systemenadministrator aus.

Wobei man natürlich noch ergänzen muss, dass hier auch eine ganze Menge Hobbyfrickler unterwegs sind... face-smile

Gruß,
Jörg
Mitglied: Penny.Cilin
Penny.Cilin 02.12.2017 um 17:16:26 Uhr
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@fa-jka

und nicht zu vergessen die Fraktionen

back-to-topWir haben nichts zu verbergen

back-to-topWer nichts zu verbergen hat, den kümmert der Datenschutz nicht

Habe hier auch einen Nachbar, der ein Schreiben vom Arbeitsamt bekommen hat:
<Zitat>
von der Bundesagentur für Arbeit sind Sie auf eines unserer Stellenangebote gebucht worden.

Dazu würden wir Sie gerne zum Vorstellungsgespräch am xx.xx.xxxx um xx.xx Uhr in unsere Niederlassung ... einladen.

</Zitatende>

Der weiß von nichts. D. h. OHNE sein Wissen und SEINER Zustimmung ist eine Bewerbung, oder wie auch immer, initiiert worden.
Das sind meiner Meinung nach Verstöße GEGEN
  • Persönlichkeitsrecht
  • Privatsphäre (Herausgabe persönlicher Daten OHNE seine Zustimmung / Freigabe)
  • Datenschutz
Logischerweise schiebt der jetzt einen GANZ dicken Hals.
Ich habe ihm geraten, sich an den Landes- bzw. Bundesdatenschutzbeauftragten zu wenden.
Außerdem eine schriftliche Beschwerde bei der Geschäftsleitung des Arbeitsamtes einreichen und seinen Anwalt zu konsultieren.

Gruss Penny
Mitglied: 117471
117471 02.12.2017 um 22:43:39 Uhr
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Hallo,

da wird sich dein Bekannter aber ziemlich blamieren - das Schreiben kommt nämlich direkt vom Jobcenter. Die klicken das zusammen und dann bekommt der Mandant ein Schreiben und die Firma eine E-Mail.

Das Ganze machen die natürlich nur bei den Drückebergern, deren Lebensziel darin besteht, auf Allgemeinkosten zu hartzen.

Gruß,
Jörg

P.S.: Wenn keine Rechtsfolgenbelehrung drin steht, hat die Verweigerung keine finanziellen Konsequenzen. Ich würde mir das dennoch überlegen - erfahrungsgemäß findet sich dann recht schnell etwas zum Sanktionieren face-smile
Mitglied: Penny.Cilin
Penny.Cilin 03.12.2017 um 10:32:14 Uhr
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Hallo,

es geht hier nicht um Hartz IV, also Jobcenter. Sondern ganz normal Arbeitsamt, also ALG I.
Außerdem ist das Schreiben von einer Zeitarbeitsfirma, da steht auch NICHTS von Rechtsfolgebelehrung.

Und glaube mir der Nachbar sitzt nicht auf der faulen Haut, sondern schreibt fleissig Bewerbungen. Es ist ja nicht so, daß er NICHT arbeiten will.
Leider ist der gute Mensch 57.

Gruss Penny
Mitglied: the-buccaneer
the-buccaneer 07.12.2017 um 01:54:44 Uhr
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Das schläft viel zu früh wieder ein, auch hier...

Lass dich nicht beirren, Penny! Bewerben kann sich nur dein Bekannter selber. Er kann gedrängt oder erpresst werden. Schlimm genug. Aber er kann doch wohl nicht entmündigt werden? So weit waren wir doch noch nicht ganz? Hatten wir mal. Erinnert sich keiner. "Arbeitsdienst". Das Beispiel ist aber gut gewählt. Denn da fing es an. Hartz-Gesetze. Heute ein alter Hut. Ist doch nur für Drückeberger. Aluhüte. Alles Verschwörungstheoretiker. Alles wird gut...
Dass da Grundwerte der Demokratie gegen Witschaftsinteressen getauscht wurden und werden, merken offenbar viele nicht....
Hier sind ja ein paar Wachsame. Aber die Organisation (auch "da draussen") ist miserabel.

"Folge der Spur des Geldes"

Und was passiert in der Win10-Sache? Die Politik merkt, dass es unmöglich ist unter den Bedingungen unabhängige Politik zu betreiben. Die Gefahr wird erkannt. Es wird ein Win10 entwickelt, das nur im Bund in politischen Institutionen verteilt wird. In der irrigen Annahme, Politik oder politische Willensbildung,, die gewisse Grundvoraussetzungen benötigt, fände nur dort statt und wir haben statt dessen ein besseres "Online-Erlebnis"

Auch ich habe aktuell vor der amtierenden Regierung (fast) nichts zu verbergen. Und sogar Donald Trump würde mir wohl keine Daumenschrauben ansetzen wollen. Darum geht es ja aber nicht. Was, wenn in 4 Jahren die AFD regiert und Höcke Kanzler ist? Und dann werden alle meine Suchanfragen der letzten 10 Jahre ausgewertet? Na herzlichen Dank. Hatten wir auch schonmal. War weniger schön. Mussten letztlich die Amis intervenieren in unserem schönen Land. Und die Russen. Wollen wir nicht mehr. (Wer sollte das heute sein? Der IS????)

Ich habe mich z.B. gerade gestern gefragt, ob es wohl wirklich so einfach ist, eine Bombe zu bauen, wie in einem Fernsehbeitrag, den ich gesehen habe angedeutet wurde. Allerdings frage ich mich, ob es unter den gegebenen Voraussetzungen noch "klug" ist, nach solchen Sachen offen im Netz zu suchen. Oder man besser TOR nimmt? Und hier ist die Schere im Kopf schon da. Ich bin unfrei. Obwohl ich, lieber BND, sicher keine Bombe bauen möchte. Dieser Beitrag wird mit den Stichworten "Bombe bauen" gecrawlet. Möchte ich das? Möchte das Forum das?

Heute sind die "Alten", die eigentlich "konservativ" sein sollten, teils gezwungenermassen "links". Was läuft da falsch?
Alles. Die Grundausrichtung. Falsche Machtverhältnisse. Widergespiegelt auch in Win10.

Es ist bekannt, dass die NSA Daten für wirtschaftliche Interessen weitergibt. Wie kann ich meinen Kunden Win10 empfehlen oder guten Gewissens installieren, wenn sie amerikanische Mitbewerber haben????

Auch, wenn es ja passiert: Ich erwarte noch VIEL mehr Arbeit der 5. Gewalt.
Und von uns allen die Zeit, die es braucht um das zu verdauen.

E Mare Libertas!
Buc
Mitglied: KowaKowalski
KowaKowalski 09.12.2017 um 12:49:52 Uhr
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Das komplette durchlesen des Artikels sollte eigentlich das sofortige runterladen einer aktuellen linux-distri mit abschließender Installation auslösen.
Mitglied: 117471
117471 09.12.2017, aktualisiert am 10.12.2017 um 00:56:39 Uhr
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Hallo,

Zitat von @Penny.Cilin:
Außerdem ist das Schreiben von einer Zeitarbeitsfirma,

Nein. Das kommt vom Jobcenter.

Letztendlich kann ich auf einen Brief jede beliebige Absenderadresse schreiben.

Dein Bekannter hat dem übrigens ausdrücklich zugestimmt.

Also bitte erst informieren, bevor man jemanden dermaßen aggressiv öffentlich Datenmißbrauch vorwirft.

Deinem Bekannten steht es übrigens frei, Leistungen des Jobcenters in Anspruch zu nehmen.

Ich drück ihm die Daumen, dass es mit der Firma klappt.

Gruß,
Jörg
Mitglied: the-buccaneer
the-buccaneer 10.12.2017 um 04:13:43 Uhr
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@fa-jka:
"Dein Bekannter hat dem übrigens ausdrücklich zugestimmt."

evtl. unter Androhung des kompletten Verlusts der ALG Leistungen???
hattest du mit der Behörde schon mal zu tun???

Offenbar nicht.

Es steht ihm "frei" Leistungen in Anspruch zu nehmen???
Es steht ihm auch "frei" den Freitod zu wählen.

Back2Topic:

Es steht uns genauso "frei" die Lizenzbedingungen von MS zu akzeptieren.
Wenn nicht: Sehen wir halt zu, ob wir den Anbieter unserer Branchensoftware überzeugen können, LINUX zu supporten oder das Ding in JAVA zu coden. Macht er nicht? Geloost.
Warum gibt es nicht immer einen passenden LINUX Treiber für meine Hardware?
Weil WER doof ist?
Folge der Spur des Geldes.

Was mir grade noch eingefallen ist:
Wer oder Was oder Welcher hat eigentlich MS daran gehindert, eine 2-Gleisige Strategie zu fahren?

Win10-Free: Mit Schnüffelei.
Win10-Paid: Ohne Schnüffelei.

Warum nicht? WARUM?

Meine Kunden (incl. mir selbst) hätten kein Problem, die 100 Euro zu zahlen um vor den aktuellen Problemen Ruhe zu haben.
War aber nicht. Angedacht bestimmt. (So blöd sind die auch nicht.)
Aber So ist es besser. Für wen?


Dabei ist ja MS erst im letzten (?) Moment auf den Zug gesprungen. Hatten die wirklich Angst? Eventuell....

Was hält Steve Ballmer von der aktuellen Entwicklung? Oder Gates? Da mal Mäuschen spielen...

Beispiel:

Der Entwickler von DoNotSpy bekommt massive Kritik wegen OpenCandy. Zu Recht.
Er reagiert und macht für unter 5 Euro eine Bezahlversion. Freeware mit 1x Häkchen wegklicken oder Payware mit extra Features für einen realen Preis. geht doch. Hier unten. Aber oben???

So long

Buc