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Windows 10 Workstation zum Musikmachen für ultra-low-latency (ca. 0,7ms)

Hallo.

Ich benutze meinen DAW Rechner hauptsächlich, als Effektgeräte und Klangerzeuger mit sehr kurzen Latenzen.
(Damit man gar nicht mitbekommt, dass man nicht mit "echten" Effekten/Instrumente spielt)

Habe dazu eine eigene BetriebsystemInstallation, die ausschließlich diesen Zweck dient, und eigentlich nicht in's Netz geht (zur Produktaktivierung ist Internet leider schon oft zwingend erforderlich, da es keine offline Challenge/Response Möglichkeit gibt, bei manchen Herstellern und es werden immer mehr.)

Benutze als DAW Cubase mit vielen 3rd Party VST-Plugins.
Rechner:
Intel 5960X (8x 4GHZ oc)
4x8GB DDR4 RAM
auf einen ASUS x99 Deluxe Mainboard,
mit einer RME HDSPe MADI FX Soundkarte.
Graka ist eine AMD RX 5700,
und eine Samsung 970 EVO M.2 SSD.


Produktiv eingesetzt habe ich in den letzten Jahren (verwende Macrium-Reflect Home als Image-Programm):
Win10 Threshold 2 - performance ein bisschien schlechter als mit Win7 Aug. 2018
Win10 1903 - performance erheblich schlechter als Win10TH2
jetzt bin ich seit kurzen wieder auf Win7 Aug. 2018 zurück und soweit zufrieden.

Wegen Perfomance:
mit ultra-low-latency meine ich in meinen Fall meist 32Samples ASIO Puffer @ 44,1khz, was bedeutet innerhalb ca. 0,7ms muss der ASIO-Puffer (welcher von der Soundkarte wiedergegben wird),
abgehandelt sein.
Das einzig relevante ist, dass dieser Puffer IMMER zu der vorgegeben Zeit abgefertigt wird.
Sprich: Win10TH2 schaut in der Cubase Leistungsanzeige zwar ruhiger aus, aber da es, daume mal Phi, ca alle 20sek einen großen Leistungssauschlag hat, interessiert mich nur dieser Leistungs-Ausschlag, weil dieser dazu führt, dass der ASIO-Puffer nicht rechtzeitig abgehandelt wird, und somit die Aufnahme abbricht, b.z.w. schlimmes knacken aus Boxen kommt, man nennt das einen "dropout" (oder in Linux nennen sie es xRun).

Also um Missverständnisse vorzubeugen: Mir geht es wirklich um ultra-low-latency, falls ein OS mit höheren ASIO-Puffern vl. sogar performanter sein soll, bringt mir das leider überhaupt gar nichts.

Jedenfalls hab ich vor kurzen gelesen, dass ein Server-Betriebsystem für proAudio sogar von Vorteil seien soll,
und da ich wahrscheinlich mal gezwungen werde upzugraden, wollte ich euch um Hilfe bitten, ob für mich nicht vl. eine Win2019Server b.z.w. Win10pro für Workstation interessant wäre.

"
...
Das längere, feste Quantum von Windows Server bedeutet, dass weniger Systemressourcen bei einem Kontextwechsel verschwendet werden und dass alle Prozesse das gleiche Quantum haben. Mit einem solchen Schema kann mehr Gesamtsystemdurchsatz realisiert werden, und es ist eher ein "fairer Scheduler" für alle Prozesse. Es erklärt auch die höheren Benchmark-Zahlen, wenn der Scheduler im Modus "Hintergrunddienste" ausgeführt wird. Es ist offensichtlich am besten für Systeme, die ein paar intensive Prozesse laufen lassen, die von dem längeren Quantum profitieren können (und, ob Sie es glauben oder nicht, Spiele und Pro-Audio-Anwendungen laufen so besser).
...
"
https://www.tonstudio-forum.de/blog/index.php/Entry/92-Windows-Optimale- ...


Ist es richtig, dass Win10 for Workstation, quasi ein für meinen Usecase ("Cubase offen sonst nichts"; Netzwerkadapter deaktiviere ich wenn ich sie nicht brauche) abgespecktes WinServer2019 ist?

Meint ihr bringt es was? hätte die Möglichkeit es mal zu testen. (Clone DAW-Win7 auf andere SSD und upgrade mich zu Win10pro für Workstation hoch).
Und erwarte mir dann eine BESSERE Performance als unter Win7 bei 0,7ms Latenz, oder kann ich mir die ganze Aktion sparen, weil die performance bestimmt schlechter ist?


Lg
Kommentar vom Moderator tomolpi am 17.10.2019 um 12:54:05 Uhr
Titel korrigiert

Content-Key: 505833

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 00:03 Uhr

Mitglied: Lochkartenstanzer
Lösung Lochkartenstanzer 17.10.2019 aktualisiert um 11:35:47 Uhr
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Moin,

probier doch einfach die Server aus dem Eval-Center

lks
Mitglied: emeriks
emeriks 17.10.2019 um 11:49:39 Uhr
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Hi,
Modus "Hintergrunddienste"
Kann man auch bei Workstation OS einstellen.

E.
Mitglied: aqui
aqui 17.10.2019 um 11:53:23 Uhr
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Was ist denn eine "Wokstation". Sowas kennt man eigentlich nur beim Asiaten Imbiss um die Ecke.
Nehmen Profis für sowas nicht immer einen Apple Mac ? Aber egal...
(P.S.: Für peinliche Fauxpas in Überschriften gibt es immer den "Bearbeiten" Button !!)
Mitglied: Spirit-of-Eli
Lösung Spirit-of-Eli 17.10.2019 aktualisiert um 11:58:47 Uhr
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Zitat von @emeriks:

Hi,
Modus "Hintergrunddienste"
Kann man auch bei Workstation OS einstellen.

E.

Moin,

genau. Z.b. mal das Energie Profil "Ultimative Leistung" ausprobieren. (Kein Scherz, das schimpft sich wirklich so)

Ist nur ein Befehl, der ausgeführt werden muss um das Profil zu erhalten:
"powercfg -duplicatescheme e9a42b02-d5df-448d-aa00-03f14749eb61"

temp

Gruß
Spirit
Mitglied: 141320
141320 17.10.2019 aktualisiert um 12:18:48 Uhr
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Bei professional Audio vertraue keiner verspammten Windose die alle paar Minuten nach Hause funken will, mit hunderten Diensten die keiner braucht, da gibt's wesentlich zuverlässigere Kandidaten als OS. Ich nehm dafür immer ein cleanes Arch mit den den entsprechenden Modifikationen zum realtime processing und auch nur den Diensten die ich wirklich brauche, dann fluppt so ein System.
https://wiki.archlinux.org/index.php/Professional_audio
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 17.10.2019 aktualisiert um 12:22:32 Uhr
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Ubuntustudio ist auch eine spezialisierte Distribution, u.a. auch für Audio mit geringer Latenz.

lks
Mitglied: tomolpi
tomolpi 17.10.2019 um 12:55:47 Uhr
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Zitat von @aqui:

Was ist denn eine "Wokstation". Sowas kennt man eigentlich nur beim Asiaten Imbiss um die Ecke.
Nehmen Profis für sowas nicht immer einen Apple Mac ? Aber egal...
(P.S.: Für peinliche Fauxpas in Überschriften gibt es immer den "Bearbeiten" Button !!)
Das hättest du ihm nun auch nett sagen können! Es gibt keinen Grund, gleich wieder so gereizt zu reagieren. Ist ja nicht das erste Mal...
Ich habe den Titel korrigiert.
Mitglied: psy-tek
psy-tek 17.10.2019 um 15:09:28 Uhr
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Danke! Werde es mit den Eval-Center probieren, da mir jetzt erst aufgefallen ist, dass ich keine SSD habe die groß genug ist, um mein Produktiv-System rüberzuklonenen und abzugraden.

Aber vom Prinzip (abgesehen von den Rollen und so die ich eh nicht brauche) ist WinServer2019 = Win10pro Workstation?
Mitglied: psy-tek
psy-tek 17.10.2019 um 15:11:03 Uhr
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Hab vor wenn ich Zeit habe, mir ein Arch-Linux hochzuziehen, mit rt-kernel Patch und so, aber denke die meisten gekaufte Software (Win/Mac) werde ich dort nicht zum laufen bringen...
Mitglied: 141320
Lösung 141320 17.10.2019 aktualisiert um 15:13:30 Uhr
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WinServer2019 hat die gleiche Basis wie Windows 10 egal ob Workstation/Pro/Enterprise, nur die verfügbaren Dienste/Funktionen/Rollen unterscheiden sich eben.
Mitglied: psy-tek
psy-tek 17.10.2019 um 15:13:44 Uhr
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Ubuntu Studio habe ich gerade am start, weil ich bei meiner Familie und Freunden Ubuntu installiere, wenn es keine einwände gibt, und damit ich ihnen besser helfen kann hatte ich auch ein Ubuntu am laufen, welches ich aber vor kurzen zu einen Ubuntu Studio gemacht habe, (nachträgliche Installation) weil die realTime performance in Ubuntu nicht gerade das Gelbe vom Ei ist. Mit Ubuntu Studio erheblich besser...
Mitglied: psy-tek
psy-tek 17.10.2019 um 15:21:02 Uhr
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Danke Leute für eure Hilfe!!!

Ich markiere jetzt noch keine Lösung, da ich noch hoffe, dass hier vielleicht noch Jemand mitliest, der mein Szenario schon mal ausgetestet hat.

Werde berichten wenn ich es ausprobiert habe, wird aber wahrscheinlich noch eine Weile dauern...

LG
Mitglied: C.R.S.
C.R.S. 17.10.2019 um 15:23:05 Uhr
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Richtig, das relevante GUI-Setting des Schedulers - Hintergrunddienste priorisieren - ist auch im verlinkten Forumsbeitrag genannt. Die gesamten Konfigurationsmöglichkeiten sind hier aufgelistet: http://systemmanager.ru/win2k_regestry.en/29623.htm

Keine Ahnung, ob das in dem Fall was ausmacht, aber bei Windows 10 würde ich auch die Speicherkompression abschalten. Das ist wahrscheinlich der größte performancerelevante Unterschied zwischen Server und Desktop.

Grüße
Richard
Mitglied: 141320
141320 17.10.2019 aktualisiert um 15:25:00 Uhr
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Las doch mal
LatencyMon
laufen dann siehst du was bei dir an Hardware/Software/Treiber bremst.
Mitglied: psy-tek
psy-tek 17.10.2019 aktualisiert um 15:27:13 Uhr
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Zitat von @141320:

Bei professional Audio vertraue keiner verspammten Windose die alle paar Minuten nach Hause funken will, mit hunderten Diensten die keiner braucht, da gibt's wesentlich zuverlässigere Kandidaten als OS. Ich nehm dafür immer ein cleanes Arch mit den den entsprechenden Modifikationen zum realtime processing und auch nur den Diensten die ich wirklich brauche, dann fluppt so ein System.
https://wiki.archlinux.org/index.php/Professional_audio


Danke!
Der Artikel ist traumhaft...
Mitglied: psy-tek
psy-tek 17.10.2019 aktualisiert um 15:27:40 Uhr
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Zitat von @141320:

Las doch mal
LatencyMon
laufen dann siehst du was bei dir an Hardware/Software/Treiber bremst.


Danke! Mach ich natürlich seit Jahren regelmäßig...
Mitglied: psy-tek
psy-tek 17.10.2019 um 15:28:52 Uhr
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Zitat von @c.r.s.:

Richtig, das relevante GUI-Setting des Schedulers - Hintergrunddienste priorisieren - ist auch im verlinkten Forumsbeitrag genannt. Die gesamten Konfigurationsmöglichkeiten sind hier aufgelistet: http://systemmanager.ru/win2k_regestry.en/29623.htm

Keine Ahnung, ob das in dem Fall was ausmacht, aber bei Windows 10 würde ich auch die Speicherkompression abschalten. Das ist wahrscheinlich der größte performancerelevante Unterschied zwischen Server und Desktop.

Grüße
Richard

cool... Danke!
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lösung Lochkartenstanzer 17.10.2019 um 16:17:10 Uhr
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Zitat von @psy-tek:

Ich markiere jetzt noch keine Lösung, da ich noch hoffe, dass hier vielleicht noch Jemand mitliest, der mein Szenario schon mal ausgetestet hat.

es ist auch möglich, die hilfreichen Antwporten als "zur Lösung beigetragen" zu markieren und den gelöst-Haken vom Thread auch wieder zu löschen.

So weiß man dann, daß das Problem an sich noch besteht, aber die betreffenden kommentare Dir geholfen haben oder in richtung der Lösung leiten.

lks

PS: Die Codebasis für Windows 10 (in allen Geschmacksrichtungen) und Server 2019 ist die gleiche. Nur enthält Server 2019 einiges mehr als Windows 10.
Mitglied: psy-tek
psy-tek 24.10.2019 aktualisiert um 12:45:28 Uhr
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Entschuldigung, dass ich mich so spät erst wieder melde, bin Krank und lieg die meiste Zeit im Bett, und hab leider vergessen auf diesen Thread.


Nach langen überlegen bin ich zum Schluss gekommen, dass ich einfach ein Image von C: machen werde, und dann auf Win10-Server b.z.w. Workstation upzudaten wenn das geht. (Da ich einfach keine SSD habe die groß genug ist, um alles von meiner Musik-Win7-Installation zu installieren)
Mitglied: psy-tek
psy-tek 10.02.2020 um 14:10:34 Uhr
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Hab jetzt mein Produktiv System mit win10 1909 neu aufgesetzt, mit Shutup10 unnötiges dekativiert,
und bin derweil, (bis auf ein Problem mit den Browser welches vermutlich auf den GraKa-Treiber zurückzuführen ist) sehr zufrieden.

Jetzt verwende ich Cubase 10.0.50 als DAW und win10 1909 und harmoniert sehr gut miteinander:
jetzt kann ich endlich wieder ordentlich mit sehr kurzer Latenz arbeiten (32Samples @ 44,khz),
wie es auch leider unter aktuellen win7 und Cubase 9.5 nicht mehr möglich war.


Bin jetzt noch mit meinen Linux beschäftigt, aber wenn das abgeschlossen ist, und ich das 1909 mit Cubase 10 gut kenne, und Vergleichprojekte vorbereitet habe, werde ich ein image ziehen und dann mal versuchen auf Windows Server up'zu'daten, und schauen ob's was bringt, und hier berichten.


Soll ich, bis es soweit ist, den Thread als Gelöst setzen, oder kann ich ihn offen lassen?
Mitglied: psy-tek
psy-tek 10.02.2020 um 14:19:46 Uhr
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So eine Frage quält mich jetzt doch noch:

Ist es überhaupt Möglich, direkt von Win10 1909 auf Win Server 2019 "inplace up'zu'graden"?

https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/upgrade/upgrade-overview
https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/get-started/supported-up ...

In den Links ist nur die Rede von ServerVersionen :/
Mitglied: Spirit-of-Eli
Lösung Spirit-of-Eli 10.02.2020 um 14:22:40 Uhr
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Zitat von @psy-tek:

So eine Frage quält mich jetzt doch noch:

Ist es überhaupt Möglich, direkt von Win10 1909 auf Win Server 2019 "inplace up'zu'graden"?

https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/upgrade/upgrade-overview
https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/get-started/supported-up ...

In den Links ist nur die Rede von ServerVersionen :/

Ein Upgrade von einem Client OS auf ein Server OS sieht Microsoft nicht vor. Daher wird das nicht funktionieren.
Mitglied: psy-tek
psy-tek 10.02.2020 um 14:48:32 Uhr
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Ok Danke!!!

Dann werde ich einfach ein WinServer-System auf einer alte 120GB-SATA-SSD draufknallen, nur Treiber und Cubase installieren, und dann nur Cubase (ohne Plugins) vergleichen auf win10 und Server. (Und Bitwig auch, dann hab ich sogar einen vergleich von: UbuntuStudio, Win10 und Server 2019).

Hab derzeit viel um die Ohren, drum wird's leider noch dauern...
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 10.02.2020 um 16:05:41 Uhr
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Zitat von @psy-tek:

Ist es überhaupt Möglich, direkt von Win10 1909 auf Win Server 2019 "inplace up'zu'graden"?

Nein.

lks