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Verständnisfrage: USV (APC mit NMC, Powerchute) soll ESXi und NAS herunterfahren

Hi,

vielleicht kann mir jemand etwas Klarheit verschaffen, mit der ganzen APC-Doku komme ich nicht klar:

Systeminfo:

- APC USV SMT 1000I mit NMC AP9631
- Ein einzelner Host mit ESXi 6.7 (freie Version), darauf diverse Linux- und Windows-VMs (alle mit installierten vmware tools)
- zwei QNAP NAS TS-269 Pro mit QTS 4.3.4

Die USV soll nun des ESXi sowie die beiden NASen herunterfahren, was nach meinem Verständnis mit der NMC ja irgendwie über das LAN auch klappen sollte. Laut Powerchute-Doku klappt das aber wohl nicht(!) mit der freien Variante von ESXi, laut diversen Stimmen im Netz aber dann doch... Auch versehe ich nicht, wann man genau die "Powerchute Businiess Edition" und wann man die "Powerchute Network Shutdown" bzw. "Powerchute Network Shutdown für Virtualisierung" einsetzen sollte. Kann mir ein Experte hier weiter helfen?

Ich versuche mal, meine Fragen auf den Punkt zu bringen:


(1) Kann ich mit der APC den (freien) ESXi-Host herunterfahren? Welche der genannten PowerChute-Editionen benötige ich dazu?

(2) Kann ich den ESXi-Host derart konfigurieren, dass er vor dem eigenen Shutdown alle Guest geordnet herunter fährt? (ich will vermeiden, dass jede einzelne VM noch eine Powerchute-Installation benötigt). Ist das mit der freien Version überhaupt möglich?

(3) Wie muss ich die APC NMC konfigurieren, so dass auch die beiden QNAPs reagieren und herunterfahren? Das NAS bietet hier ja mehrere Optionen (USB, SNMP oder Netzwerk-UPS-Slave). USB entfällt, bei den anderen kommen aber offenbar keine weiteren Infos über das NAS an.


Für ein bisschen Unterstützung bin ich dankbar.

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 08:03 Uhr

Mitglied: chgorges
Lösung chgorges 02.01.2020, aktualisiert am 03.01.2020 um 08:10:58 Uhr
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Hi,

1) Ja - Powerchute Network Shutdown (die VMware Appliance)
2) Ja - Einfach den VM-Autostart durchkonfigurieren - WICHTIG: Aktion stoppen von Ausschalten auf Herunterfahren ändern, sonst werden die VMs abgewürgt
2020-01-02 23_36_02-window
3) Du kannst pro USV eine NAS über das USB-Kabel herunterfahren. Mehrere NASse gehen nicht
Mitglied: bloodstix
bloodstix 03.01.2020 um 09:18:43 Uhr
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Wieso nicht? Event abfangen und Skript starten.
Mitglied: DDRistnichtnurRAM
Lösung DDRistnichtnurRAM 03.01.2020 um 09:41:32 Uhr
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Hallo,

Ich nutze kein ESXi, kann also nicht dazu beitragen in wiefern sich dies umsetzen lässt.

Bei mir läuft apcupsd auf einem Windows Host an dem die USV per USB angeschlossen ist.
Wenn das Shutdown-Event getriggert wird, sendet der Host per SSH (Plink.exe von Putty) den Shutdownbefehl an jeden beliebigen Rechner im LAN.

Vielleicht lässt sich das ähnlich einrichten.

Grüße
Mitglied: monstermania
Lösung monstermania 03.01.2020 aktualisiert um 10:48:48 Uhr
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Moin,
wie bereit geschrieben benötigst Du die VMWare Appliance von APC:
- PowerChute Network Shutdown for VMware ESXi
Die VM läuft dann zusätzlich auf Deinem ESXi

Die 1. QNAP kannst Du direkt per USB an die USV anschließen. Die 2. QNAP kann dann von der per USB angeschlossenen 1 QNAP über das Netzwerk angesteuert gesteuert werden (NUT). Musst Du mal etwas googlen. Gibt diverse Anleitungen dazu im QNAP-Forum.

Genrell würde ich aber sagen, dass eine 1000'er USV für einen ESXi und 2 QNAP recht knapp bemessen ist! Der Shutdown der Systeme dauert ja einige Minuten und man will ja nach einem Stromausfall nicht sofort den Shutdown auslösen.
Viel Luft ist da nicht mehr!

Und denk daran, dass auch die Netzwerkinfrastruktur (Switch) per USV gepuffert werden muss. Sonst kommt dein Signal von der USV nicht an Deinem ESXi an und die 1. QNAP kann die 2. QNAP dann nicht per Netzwerk antriggern!

Gruß
Dirk
Mitglied: Henere
Henere 03.01.2020 um 16:42:32 Uhr
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Servus.
Die kleine PowerChute Business ist doch als Lizenz bei jeder APC-USV dabei. ?
Ich habe meine USV per USB an meinem Hyper-V-Blech. Nach 10 Minuten ohne Strom fängt der Server an sich runterzufahren. Die VMs sind auch auf herunterfahren gestellt (geht bei mir schneller als speichern). In der USV-Software ist eingestellt, dass er mittels PLINK.EXE per SSH mein NAS runterfährt.

Hope this helps,

Henere
Mitglied: SysCaptain
SysCaptain 03.01.2020 aktualisiert um 22:08:40 Uhr
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@chgorges:
ok, vielen Dank. Das ist hilfreich. Werde es mit der Appliance versuchen...

Das mit den NAS wäre eine Lösung (welches dann das zweite NAS per NUT triggert), aber ich dachte es ginge auch etwas eleganter ohne USB-Kabel. Anyway, damit kann ich leben.
Mitglied: SysCaptain
SysCaptain 03.01.2020 aktualisiert um 22:09:03 Uhr
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@monstermania
Vielen Dank, das ist beruhigend (und hilfreich). Ich denke, auch das mit dem NAS über NUT bekomme ich hin, dachte halt, dass es vielleicht auch über IP und ohne extra USB-Kabel ginge.... aber so ist es auch okay.

Den Gedanken mit der 1000er USV hatte ich auch, aber ich denke es sollte schon klappen. Ich werde halt den Shutdown relativ zügig triggern (60 Sekunden) müssen. Im Regelbetrieb läuft die USV mit etwa 50% Last (2 QNAP, ESXi-Host mit 600W, Switch). Am langsamsten mit dem Shutdown sind die beiden NASen, aber mit jedem Gast der runter gefahren ist geht ja auch die Last wieder runter.... Muss ich halt mal durchspielen. Für eine größere USV ist da halt gerade kein Budget face-smile

Anyway, vielen Dank für die Tipps. Ich werde das Ergebnis posten, sobald ich mit allem durch bin (ca. 10-15 Tage, der neue ESXi-Host befindet sich noch im Bau)
Mitglied: SysCaptain
SysCaptain 03.01.2020 um 22:27:20 Uhr
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Update: das NAS geht wohl doch auch ohne USB. Zumindest laut https://forum.qnapclub.de/thread/47299-apc-smt1000i-mit-ap9630-und-qnap- ...
Zitat "An einer AP9631 kann man die Qnap als SNMP Client (nicht Power Chute Client) verbinden. Dazu muss auf der Karte SNMP natürlich aktiv sein"
Mitglied: monstermania
monstermania 06.01.2020 um 08:22:25 Uhr
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Zitat von @SysCaptain:
Den Gedanken mit der 1000er USV hatte ich auch, aber ich denke es sollte schon klappen. Ich werde halt den Shutdown relativ zügig triggern (60 Sekunden) müssen. Im Regelbetrieb läuft die USV mit etwa 50% Last (2 QNAP, ESXi-Host mit 600W, Switch). Am langsamsten mit dem Shutdown sind die beiden NASen, aber mit jedem Gast der runter gefahren ist geht ja auch die Last wieder runter.... Muss ich halt mal durchspielen. Für eine größere USV ist da halt gerade kein Budget face-smile
Ja, aber denk daran, dass der Akku in der USV altert und entsprechend Leistung verliert! Lass Die also genug Notlaufreserve damit Dein Prozess auch in 2-3 Jahren noch laufen würde. Wenn der Akku unter die Schlusspannung kommt, schaltet die USV ab...
Die USV-Leistungsangaben sollten m.E. nach sehr kritisch betrachtet werden und mehr wie 50% Last sollte man einer USV auch nicht zumuten, wenn man noch etwas Luft haben will (Bei 1000VA sollte man m.E. 500Watt als Limit betrachten).
Problematisch wird es immer dann, wenn eine VM nicht herunter fährt. Dann bleibt der Ganze Shutdownprozess des Hosts hängen. Und ja, kommt bei Windows VM leider häufiger vor als man denkt. Und lass Dich nicht täuschen. Die Last sinkt m.E. pro runtergefahrener VM nur minimal. Für den Server ist der ganze Shutdownprozess generell High-Power-Szenario (CPU-Last, Zugriff auf Speichersystem).
Was mich an der APC-Appliance stört, ist dass man keine Reihenfolge für den Shutdown definieren kann. Alle VM fahren gleichberechtigt herunter. Spätestens in größeren Umgebungen braucht es mehr. Da will man halt, dass auch im Notfall die Frontend-Server (z.B. Applikationsserver) vor den Backendsystemen (z.B. Datenbankserver) herunter gefahren werden.
Mitglied: SysCaptain
SysCaptain 09.01.2020 um 00:30:50 Uhr
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Was mich an der APC-Appliance stört, ist dass man keine Reihenfolge für den Shutdown definieren kann. Alle VM fahren gleichberechtigt herunter.

Wenn ich es richtig verstanden habe, soll die Appliance doch eh nur den ESXi herunter fahren und dieser kann dann vor seinem eigenen Shutdown die VMs runter fahren. Und im ESXi kann ich ja die Verzögerung steuern. Ich will ja nicht auf jedem Gast separat noch eine APC-Software installieren müssen...
Mitglied: monstermania
monstermania 09.01.2020 um 16:08:36 Uhr
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Zitat von @SysCaptain:
Wenn ich es richtig verstanden habe, soll die Appliance doch eh nur den ESXi herunter fahren und dieser kann dann vor seinem eigenen Shutdown die VMs runter fahren. Und im ESXi kann ich ja die Verzögerung steuern. Ich will ja nicht auf jedem Gast separat noch eine APC-Software installieren müssen...
Eben,
wie viel Verzögerung beim herunterfahren willst Du einer VM denn geben!? Immer drran denken, dass der Shutdown vor dem Ende der Akkus erledigt sein muß! Und was machst Du, wenn eine VM beim herunterfahren hängen bleibt!?
Klar, einen Tod muss man sterben. Und bei einem Host mit ein paar VM ist es auch kein großes Problem. Aber was machst Du, wenn Du > 50 VM auf 2 oder 3 Hosts laufen hast. Ist nicht schön, wenn einem Applikationsserver im laufenden Betrieb die Datenbank wegbricht, weil die SQL-VM vor dem Applikationsserver heruntergefahren wird...
Bei uns hat der geordnete Komplettshutdown von 3 ESXi-Hosts mit ~ 40 VM 18 Minuten benötigt! Wenn Du jetzt noch ein paar Minuten Reserve dazu gibst brauchten wir etwa 25 Minuten USV-Laufzeit.
Das ist schon nicht so wenig.
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 09.01.2020 um 16:37:28 Uhr
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Zitat von @monstermania:

Bei uns hat der geordnete Komplettshutdown von 3 ESXi-Hosts mit ~ 40 VM 18 Minuten benötigt! Wenn Du jetzt noch ein paar Minuten Reserve dazu gibst brauchten wir etwa 25 Minuten USV-Laufzeit.
Das ist schon nicht so wenig.


Deswegen schaut man USVs nicht nur auf die kVA(=Leistung), sondern auch auf die Ah (=Akkukapazität). Man muß einfach die benötigte Leistung mal mindestens die doppelte Zeit des Komplett-Shutdows nehmen um die mindestens benötigte Akkukapazität auszurechnen.

Besseren USVs kann man zusätzliche Akkus spendieren.

lks