billy01
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Raspi als Hotspot - Proxyeinstellungen?

Hey zusammen,

Ich habe meinen Raspi so konfiguriert, dass er als Hotspot die Lanverbindung mit dem Wlaninterface teilt. Das klappt auch super und der Pi macht DNS und teilt IPs aus (Kombi dnsmasq und hostapd).
Jetzt sitze ich aber hinter einem Proxy. Ich konnte APT und den Pi lokal so konfigurieren, dass Chrome und so funktioniert, aber die Verbundenen Geräte über Wlan haben kein Internet.
Was muss ich einstellen, damit die Proxy-Einstellungen auch für hostapd gelten und die Geräte im Hotspot Internet haben?

Sagt Bescheid falls ihr Konfigs braucht face-smile

Danke!


Edit:
Ich habe den Pi nach folgender Anleitung eingerichtet: https://www.raspberrypi.org/documentation/configuration/wireless/access- ...

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Printed on: April 24, 2024 at 15:04 o'clock

Member: aqui
aqui May 14, 2018 updated at 07:44:27 (UTC)
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hostapd an sich hat damit doch nichts zu tun !
Wenn es stimmt was du sagst und das WLAN und das LAN wirklich als Bridge betreibst, dann sind doch diese Endgeräte vollkommen gleichwertig angeschlossen aus IP Sicht.
Alles was fürs LAN gilt, gilt dann logischerweise auch fürs WLAN, denn das ist ja ein gemeinsames IP Netz.
Die Bridge arbeitet ja nur auf Mac Adress Basis (Layer 2).

Wenn also bei dir LAN und WLAN Geräte unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen, dann funktioniert deine Bridge nicht oder nicht richtig !
Bedenke immer das wenn du mit einer Bridge arbeitest ALLE Dienste die hostapd, dnsmasq usw. immer an das Bridge Interface gemappt werden müssen und NICHT an das eth oder wlan interface !
Hast du das beachtet ?
Weitere Infos dazu auch hier:
Netzwerk Management Server mit Raspberry Pi
Member: billy01
billy01 May 14, 2018 at 07:48:08 (UTC)
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Hey,

Sorry, hatte mich vertan, keine Bridge. Der Pi teilt eigene IPs aus (anderes Netz). Da ist also keine Bridge vorhanden. Ich habe mich an diese Anleitung gehalten: https://www.raspberrypi.org/documentation/configuration/wireless/access- ...

Sorry face-sad
Member: aqui
aqui May 14, 2018 at 08:01:14 (UTC)
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OK, dann routet der RasPi zwischen den beiden IP Netzen !!
Das geht aber nur wenn du IPv4 Forwarding im RasPi aktivierst !!
Dazu muss im RasPi mit #net.ipv4.ip_forward=1 in der Datei /etc/sysctl.conf aktiviert werden, indem man das Kommentarzeichen "#" vor dieser Zeile mit einem Editor entfernt und rebootet.

Desweiteren MUSST du dann im Internet Router eine statische Route definieren damit die Rückroute in dein hostapd WLAN klappt:
Zielnetz: 10.1.1.0, Maske: 255.255.255.0, Gateway: <ip_adresse_RasPi-LAN>

Dann klappt es auch mit dem WLAN.

Wenn du diese Routen usw. auf dem Router und der bei dir vorhandenen Peripherie nicht konfigurieren kannst weil sie in der Hoheit eines anderen liegen dann wäre es in der Tat ggf. sinnvoller LAN und hostabpd WLAN an deinem RasPi zu bridgen damit beide im gleichen IP Netz liegen und du nicht routen musst.
Das o.a. RasPi-Tutorial beschreibt dir genau wie das geht !
Member: billy01
billy01 May 14, 2018 at 08:05:23 (UTC)
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Also die sysctl.conf ist aktiviert, bei nem Kumpel daheim klappt mein Vorhaben dann ohne Probleme. Ich schließe den Pi an seinen Router an, und kann mit meinem Laptop über den Pi ins Netz (ich bekomme dann vom Pi eine IP). So hat das funktioniert...
Nur jetzt steht halt der Proxy da über den der Pi zwar lokal ins Netz kommt, aber die Wlangeräte nicht.
Wo müsste ich was genau einstellen?
Member: aqui
aqui May 14, 2018 updated at 08:15:41 (UTC)
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Ich schließe den Pi an seinen Router an, und kann mit meinem Laptop über den Pi ins Netz
Das kann unmöglich sein, denn OHNE eine statische Route in dein WLAN IP Netz kann der Internet Router das nicht routen !!
Das Prinzip dazu ist hier ganz genau erklärt:
Routing von 2 und mehr IP Netzen mit Windows, Linux und Router

Ausnahme ist du machst ein Masquerading (NAT, IP Adress Translation) auf dem LAN Port des RasPis.
Dann übersetzt der RasPi das IP Netzwerk des hostapd WLANs auf die LAN Adresse und ein Router dort "sieht" nicht das die Client Pakete aus einem anderen IP Netzwerk kommen.
Er "denkt" quasi diese IPs kommen aus dem lokalen IP Netz und kann so ohne zusätzliche IP Route arbeiten.
Dein zitiertes Tutorial macht es genau so. Siehe Kapitel ADD ROUTING AND MASQUERADE !
Masquerade ist das Schlüsselwort.

Wenn du den Web Proxy dann aber manuell in den WLAN Browsern am hostapd WLAN konfigurierst, dann sollte auch das sofort problemlos klappen !
Oder du testest die Bridge Konfig Variante ohne NAT/Masquerading !
Member: billy01
billy01 May 14, 2018 at 08:58:49 (UTC)
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Genau, MASQUERADE hatte ich eingerichtet.
Ich wollte es halt vermeiden, an jedem Gerät extra den Proxy einzustellen, zumal ich auf diesen keinen Zugriff habe (nur einen Username und Passwort, dazu URL und Port).
Geht das nicht?
Member: aqui
aqui May 14, 2018 at 09:45:32 (UTC)
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Nein. Wie sollte das auch gehen ?? Der RasPi arbeitet ja nur als simpler WLAN Accesspoint mit Router.
Genauso kannst du dort auch einen stinknormalen AP ins Netz hängen. Technisc h gesehen ist das das gleiche.
Den Proxy musst du ja immer auf den jeweiligen Endgeräten im Browser definieren, das ist Sache der Endgeräte aber nie das APs oder Routers.

Mag sein das es für den RasPi einen Proxy zum Proxy gibt mit dem man sowas realisieren könnte, das hat aber per se nichts mit der Netzwerk Installation an sich zu tun.
Vielleicht einfach mal den Squid Proxy dazu installieren, den fest mit dem Proxy davor konfigurieren und checken ob es geht.
Aber auch dann musst du ja entweder die Proxy Infos wieder auf deine Clients bringen oder du musst den "Vor Proxy" auf dem RasPi als Zwangsproxy einrichten so das alle TCP 80 und TCP 443 Sessions ihn zwangsweise nutzen.
Das erspart dir dann die Client Konfig.
Member: billy01
billy01 May 15, 2018 at 15:48:23 (UTC)
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Hmm okay... Danke face-smile

Also verstehe ich dich richtig, es gibt keine Möglichkeit um die Proxyeinrichtung auf jedem Endgerät zu vermeiden?
Ich hätte auch noch einen älteren Mikrotik RB433, könnte man das damit lösen?
Member: aqui
aqui May 15, 2018 at 18:50:43 (UTC)
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Doch wenn du einen Zwangsproxy einrichtest. Also quasi einen festen Redirect aller TCP 80 und 443 Pakete auf den finalen Proxy.
Das kann man sowohl mit dem Raspberry als auch mit dem Mikrotik machen.