sherlockine
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Übertragung von MS Volumenlizenzen

Ich bin Angestellte in einer kleinen 10-köpfigen IT-Firma, die Netzwerklösungen, Telefonielösungen und Ähnliches anbietet.
Im Sommer hatten wir einen größeren Auftrag von einem unserer Kunden, in dem unter anderen folgende Lizenzen aufgeführt waren:

2x Microsoft OPEN-NL Windows Server 2016 Standard Lizenz 16 Kerne Single Language
29x Microsoft OPEN-NL Windows Server 2016 Lizenz 1 Benutzer-CAL
29x Microsoft OPEN-NL Windows Remote Desktop Services 2016 Lizenz - 1 Benutzer-CAL

Der Kunde bestätigte das Angebot schriftlich, das Angebot wurde zum Auftrag geführt und die Lizenzen am 08.08.2018 bei unserem üblichen Distributor bestellt.

Als am 05.10.2018 die Ausgangrechnung geschrieben wurde, reagierte der Kunde und erklärte, dass er diese Lizenzen nicht beauftragt habe.

Was ich nicht wusste: Der Kunde hat unserem Chef telefonisch erklärt, dass es der Lizenzen vorerst nicht bestellen möchte, da er sich nach gebrauchten, günstigeren Lizenzen umsehen möchte (die er dann schlussendlich auch gekauft hat). Diese Info ist aber erst zum Einkauf gekommen, als die Lizenzen schon in Rechnung gestellt wurden.
Der Zeitraum zwischen Bestellung und Lieferung und der Anfrage, ob die Lizenzen zurückgegeben werden können, war zu groß, sodass wir sie nicht mehr reklamieren konnten.

Also würden wir die Lizenzen gerne einzeln auf unsere anderen Kunden verteilen, denn nach und nach verkaufen wir die auch an andere Kunden.

Ich telefonierte mit zwei großen Distributoren, mit denen wir sehr häufig zusammenarbeiten. Beide Seiten erklärten mir, dass es recht aussichtslos ist, die Lizenzen zu übertragen, da Microsoft die Übertragung nur unter 3 Bedingungen gewährt.
Übertragung auf
- ein verbundenes Unternehmen
- auf einen Dritten ausschließlich im Zusammenhang mit der Übertragung von Hardware oder Mitarbeitern, denen die Lizenzen im Rahmen
a. einer Veräußerung eines verbundenen Unternehmens oder eines Bereichs eines verbundenen Unternehmens oder
b. einer Verschmelzung, an der der Kunde oder ein verbundenes Unternehmen beteiligt ist, zugewiesen werden.
- auf den im Select-, Select-Plus- oder Konzern-Outsourcer-Beitritt genannten Kunden oder an eines seiner verbundenen Unternehmen

Oder man kann auch ankreuzen, dass man die Zustimmung zur Übertragung von Microsoft erbittet aber dann muss man einen Grund angeben und "Überbestand" funktioniert nicht. Ich habe es ausprobiert: Der Endkunde und auch der Kunde, auf den die Lizenzen ursprünglich geschlüsselt wuden, mussten im Original unterschreieben und anschließend musste das ganze Formular im Original nach England gesendet werden. Daraufhin kam eine Mail, dass der Grund unzureichend ist und die den Fall nun schließen.
Großartige Kommunikation und Unterstützung, Danke Microsoft. Wir reden ja nur von Lizenzen im Wert von 6.100,00 € netto.

Da es Unternehmen gibt, die gebraucht Lizenzen verkaufen, kam mir die Idee, einfach mal anzufragen, was die uns für die Lizenzen bieten würden.
Ich wollte nur einen Eindruck bekommen und habe die erste Firma angeschrieben, die Google ausgespuckt hat.
Ihr Angebot für die 60 Lizenzen waren sage und schreibe 1.405,00 €. Der Verlust von knapp 4.700,00 € ist uns immer noch zu hoch.

Deswegen die Frage an euch:

Habt ihr eine Idee, wie man diese Lizenzen an andere Kunden übertragen kann?

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Member: GrueneSosseMitSpeck
GrueneSosseMitSpeck Jan 18, 2019 at 15:58:28 (UTC)
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meine Güte, was für eine Würstchenbude, ehrlich. Nee ich nimm die Pommes dann doch nicht, der Chef hat gesagt das ist so ok.
Irgendjemand muß also eurem Chef erklären, daß bei Auftragsbestätigung ein rechtskräftiger Kauf zustandekommt und daß durch sein nachträgliches Widerrufen vorbei an den AGBs der Firma ein Schaden von 6100 Euro entstanden ist. Ist denn die Unternehmenskommunikation so schlecht daß der Chef vergißt, den Auftrag zu stornieren oder sich im Vorwege über die Stornomöglichkeiten zu informieren?

Ich war selbst mal im Softwarehandel tätig, und bei Fehlbestellungen hat unser Chef dann den Verlust dem Kunden beim Verkauf der nicht mehr stornierbaren Ware in Rechnung gestellt... allerdings nur bei OEM, SB oder Vollversionslizenzen.

Bei Lizenzprogrammen hingegen erhält der Zwischenhändler die Vertragsnummer des Abnehmers, die Lizenzen und Datenträger werden im Downloadportal freigeschaltet und das wars dann... euer Chef hat also effektiv 30 Server und 30 CAL verschenkt.
Member: Vision2015
Vision2015 Jan 18, 2019 at 16:18:21 (UTC)
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Moin...
Zitat von @Sherlockine:

Ich bin Angestellte in einer kleinen 10-köpfigen IT-Firma, die Netzwerklösungen, Telefonielösungen und Ähnliches anbietet.
Im Sommer hatten wir einen größeren Auftrag von einem unserer Kunden, in dem unter anderen folgende Lizenzen aufgeführt waren:

2x Microsoft OPEN-NL Windows Server 2016 Standard Lizenz 16 Kerne Single Language
29x Microsoft OPEN-NL Windows Server 2016 Lizenz 1 Benutzer-CAL
29x Microsoft OPEN-NL Windows Remote Desktop Services 2016 Lizenz - 1 Benutzer-CAL

Der Kunde bestätigte das Angebot schriftlich, das Angebot wurde zum Auftrag geführt und die Lizenzen am 08.08.2018 bei unserem üblichen Distributor bestellt.
na dann ist ja alles klar...

Als am 05.10.2018 die Ausgangrechnung geschrieben wurde, reagierte der Kunde und erklärte, dass er diese Lizenzen nicht beauftragt habe.
doch hat er... und nicht schriftlich widerrufen!

Was ich nicht wusste: Der Kunde hat unserem Chef telefonisch erklärt, dass es der Lizenzen vorerst nicht bestellen möchte, da er sich nach gebrauchten, günstigeren Lizenzen umsehen möchte (die er dann schlussendlich auch gekauft hat). Diese Info ist aber erst zum Einkauf gekommen, als die Lizenzen schon in Rechnung gestellt wurden.
kaum zu glauben....

Der Zeitraum zwischen Bestellung und Lieferung und der Anfrage, ob die Lizenzen zurückgegeben werden können, war zu groß, sodass wir sie nicht mehr reklamieren konnten.
hm....

Also würden wir die Lizenzen gerne einzeln auf unsere anderen Kunden verteilen, denn nach und nach verkaufen wir die auch an andere Kunden.
das wird kaum gehen...

Ich telefonierte mit zwei großen Distributoren, mit denen wir sehr häufig zusammenarbeiten. Beide Seiten erklärten mir, dass es recht aussichtslos ist, die Lizenzen zu übertragen, da Microsoft die Übertragung nur unter 3 Bedingungen gewährt.
Übertragung auf
- ein verbundenes Unternehmen
- auf einen Dritten ausschließlich im Zusammenhang mit der Übertragung von Hardware oder Mitarbeitern, denen die Lizenzen im Rahmen
a. einer Veräußerung eines verbundenen Unternehmens oder eines Bereichs eines verbundenen Unternehmens oder
b. einer Verschmelzung, an der der Kunde oder ein verbundenes Unternehmen beteiligt ist, zugewiesen werden.
- auf den im Select-, Select-Plus- oder Konzern-Outsourcer-Beitritt genannten Kunden oder an eines seiner verbundenen Unternehmen
richtig...

Oder man kann auch ankreuzen, dass man die Zustimmung zur Übertragung von Microsoft erbittet aber dann muss man einen Grund angeben und "Überbestand" funktioniert nicht. Ich habe es ausprobiert: Der Endkunde und auch der Kunde, auf den die Lizenzen ursprünglich geschlüsselt wuden, mussten im Original unterschreieben und anschließend musste das ganze Formular im Original nach England gesendet werden. Daraufhin kam eine Mail, dass der Grund unzureichend ist und die den Fall nun schließen.
Großartige Kommunikation und Unterstützung, Danke Microsoft. Wir reden ja nur von Lizenzen im Wert von 6.100,00 € netto.
na ja... Microsoft kann ja nix für eure AGB´s und Blödheit.. und bestellt ist bestellt...
schreibt die 6.100,00 als verlust ab... und überarbeitet eure AGB´s und Vertrage!
im Angebot und AB sollte schon drin stehen das für Posten X Y Z keine Rücknahme / Storno möglich ist!

Da es Unternehmen gibt, die gebraucht Lizenzen verkaufen, kam mir die Idee, einfach mal anzufragen, was die uns für die Lizenzen bieten würden.
Ich wollte nur einen Eindruck bekommen und habe die erste Firma angeschrieben, die Google ausgespuckt hat.
Ihr Angebot für die 60 Lizenzen waren sage und schreibe 1.405,00 €. Der Verlust von knapp 4.700,00 € ist uns immer noch zu hoch.
und jeden Tag wird der verlust höher... heute bekommst du schon deine 60 lizenzen für unter 1K...

Deswegen die Frage an euch:

Habt ihr eine Idee, wie man diese Lizenzen an andere Kunden übertragen kann?
nee... so wird das nix

Frank
Member: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus Jan 18, 2019 at 17:14:18 (UTC)
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Ich würde an deiner stelle schonmal eine andere Arbeitsstelle suchen. So ein hin und her dürfte auf Dauer der Firma nicht gut tun.

Ansonsten ist ja wohl schon alles gesagt. Wenn der chef aber nichtmal dem Einkauf bescheid gibt fragt man sich, wie da sonst die Schnittstellen so definiert sind. Und ich Wunder mich immer weniger wie schlimm manche Infrastrukturen aufgebaut sind.

Schönen Freitagabend
Member: Vision2015
Vision2015 Jan 18, 2019 at 17:17:07 (UTC)
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Moin...
Zitat von @falscher-sperrstatus:

Ich würde an deiner stelle schonmal eine andere Arbeitsstelle suchen. So ein hin und her dürfte auf Dauer der Firma nicht gut tun.
doch nicht wegen 6K
das ist doch kein Beinbruch, und sollte locker zu schaffen sein...

Ansonsten ist ja wohl schon alles gesagt. Wenn der chef aber nichtmal dem Einkauf bescheid gibt fragt man sich, wie da sonst die Schnittstellen so definiert sind. Und ich Wunder mich immer weniger wie schlimm manche Infrastrukturen aufgebaut sind.

Schönen Freitagabend
Frank
Member: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus Jan 18, 2019 at 17:19:26 (UTC)
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Zitat von @Vision2015:

Moin...
Zitat von @falscher-sperrstatus:

Ich würde an deiner stelle schonmal eine andere Arbeitsstelle suchen. So ein hin und her dürfte auf Dauer der Firma nicht gut tun.
doch nicht wegen 6K
das ist doch kein Beinbruch, und sollte locker zu schaffen sein...

Extrapolation auf Verhalten des Chefs, 1) unterschriebene Aufträge zerreissen 2.) das nicht weiter melden 3.) keine Idee haben, wie man das Procurement standardisiert.

Ansonsten ist ja wohl schon alles gesagt. Wenn der chef aber nichtmal dem Einkauf bescheid gibt fragt man sich, wie da sonst die Schnittstellen so definiert sind. Und ich Wunder mich immer weniger wie schlimm manche Infrastrukturen aufgebaut sind.

Schönen Freitagabend
Frank
Mitglied: 89371
89371 Jan 18, 2019 at 17:24:22 (UTC)
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@Vision2015

heute bekommst du schon deine 60 lizenzen für unter 1K...

Echt? Wo den das? Das wird ja fast interessant für meinen Dauersandkasten...
Member: Vision2015
Vision2015 Jan 18, 2019 at 17:42:37 (UTC)
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Zitat von @89371:

@Vision2015

heute bekommst du schon deine 60 lizenzen für unter 1K...

Echt? Wo den das? Das wird ja fast interessant für meinen Dauersandkasten...
nutze google... ich mach keine werbung für diese firmen

FRank
Member: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus Jan 18, 2019 at 17:46:21 (UTC)
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Zitat von @Vision2015:

Zitat von @89371:

@Vision2015

heute bekommst du schon deine 60 lizenzen für unter 1K...

Echt? Wo den das? Das wird ja fast interessant für meinen Dauersandkasten...
nutze google... ich mach keine werbung für diese firmen

FRank

jede Wette in der Bucht kommst du sogar mit 50€ Weg face-smile
Mitglied: 89371
89371 Jan 18, 2019 at 17:47:05 (UTC)
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Du meinst aber nicht die illegalen in der Bucht?
Member: Vision2015
Vision2015 Jan 18, 2019 at 17:57:40 (UTC)
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Moin...

Zitat von @falscher-sperrstatus:

Zitat von @Vision2015:

Moin...
Zitat von @falscher-sperrstatus:

Ich würde an deiner stelle schonmal eine andere Arbeitsstelle suchen. So ein hin und her dürfte auf Dauer der Firma nicht gut tun.
doch nicht wegen 6K
das ist doch kein Beinbruch, und sollte locker zu schaffen sein...

Extrapolation auf Verhalten des Chefs, 1) unterschriebene Aufträge zerreissen 2.) das nicht weiter melden 3.) keine Idee haben, wie man das Procurement standardisiert.

ahhhh... sach mal, waren beim letzten Black Friday Fremdwörter im Angebot face-smile
dat sach mal zumich....ey face-smile


Ansonsten ist ja wohl schon alles gesagt. Wenn der chef aber nichtmal dem Einkauf bescheid gibt fragt man sich, wie da sonst die Schnittstellen so definiert sind. Und ich Wunder mich immer weniger wie schlimm manche Infrastrukturen aufgebaut sind.
na ja... sooo schlimm ist das jetzt auch nicht... und hat zum lernen beigetragen!
wenn eine Firma bei 6K schon am Fliegenfänger hängt, ist es eh zu spät!

Schönen Freitagabend
Frank
Member: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus Jan 18, 2019 at 18:02:33 (UTC)
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Zitat von @89371:

Du meinst aber nicht die illegalen in der Bucht?

Offensichtlich hätte ich den Sarkasmus deutlicher machen müssen.
Member: Vision2015
Vision2015 Jan 18, 2019 at 18:06:12 (UTC)
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Zitat von @falscher-sperrstatus:

Zitat von @89371:

Du meinst aber nicht die illegalen in der Bucht?

Offensichtlich hätte ich den Sarkasmus deutlicher machen müssen.

illegale in der Bucht?...im leben nicht face-smile

Frank
Member: keine-ahnung
keine-ahnung Jan 18, 2019 at 18:27:19 (UTC)
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Moin,

ich bin zwar blutiger Laie, aber ...
Ihr Angebot für die 60 Lizenzen waren sage und schreibe 1.405,00 €. Der Verlust von knapp 4.700,00 € ist uns immer noch zu hoch.
... 4700 Ocken Verlust sind doch weniger als 6100. wenn die Lizenzen ganz in die Tonne getreten werden ???

LG, Thomas
Member: SeaStorm
SeaStorm Jan 18, 2019 at 20:26:33 (UTC)
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Zitat von @keine-ahnung:

Moin,

ich bin zwar blutiger Laie, aber ...
Ihr Angebot für die 60 Lizenzen waren sage und schreibe 1.405,00 €. Der Verlust von knapp 4.700,00 € ist uns immer noch zu hoch.
... 4700 Ocken Verlust sind doch weniger als 6100. wenn die Lizenzen ganz in die Tonne getreten werden ???

LG, Thomas
Zumal es Open Lizenzen sind... Viel Spass dabei, die auf irgend einen anderen zu übertragen...
Member: Penny.Cilin
Penny.Cilin Jan 19, 2019 at 10:17:43 (UTC)
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Zitat von @Sherlockine:
Von Netiquette (Höflichkeit) hat man anscheinend noch nichts gehört,

Ich bin Angestellte in einer kleinen 10-köpfigen IT-Firma, die Netzwerklösungen, Telefonielösungen und Ähnliches anbietet.
Im Sommer hatten wir einen größeren Auftrag von einem unserer Kunden, in dem unter anderen folgende Lizenzen aufgeführt waren:
OK.

2x Microsoft OPEN-NL Windows Server 2016 Standard Lizenz 16 Kerne Single Language
29x Microsoft OPEN-NL Windows Server 2016 Lizenz 1 Benutzer-CAL
29x Microsoft OPEN-NL Windows Remote Desktop Services 2016 Lizenz - 1 Benutzer-CAL
das scheint ein größerer Aufrtag gewesen zu sein.

Der Kunde bestätigte das Angebot schriftlich, das Angebot wurde zum Auftrag geführt und die Lizenzen am 08.08.2018 bei unserem üblichen Distributor bestellt.
Wirklich? - Denn weiter unten schreibst Du etwas anderes!

Als am 05.10.2018 die Ausgangrechnung geschrieben wurde, reagierte der Kunde und erklärte, dass er diese Lizenzen nicht beauftragt habe.
Angeblich wurde das Angebot doch schriftlich bestätigt? Was denn nun?

Was ich nicht wusste: Der Kunde hat unserem Chef telefonisch erklärt, dass es der Lizenzen vorerst nicht bestellen möchte, da er sich nach gebrauchten, günstigeren Lizenzen umsehen möchte (die er dann schlussendlich auch gekauft hat). Diese Info ist aber erst zum Einkauf gekommen, als die Lizenzen schon in Rechnung gestellt wurden.
das ist alles widersprüchlich, was Du schreibst. erst bestätigt der Kunde schriftlich den Auftrag!!! Jetzt schreibst Du, dass der Auftrag nur teilweise gilt. Was nun bitte schön?

Dann hat Euer Chef etwas verpennt. Oder die Kommunikationskette funktioniert nicht. Und Eure AGBs sind nicht eindeutig genug.
Der Zeitraum zwischen Bestellung und Lieferung und der Anfrage, ob die Lizenzen zurückgegeben werden können, war zu groß, sodass wir sie nicht mehr reklamieren konnten.
Das halte ich für eine Binsenweisheit. Lizenzen können nicht einfach wieder zurückgegeben werden.

Also würden wir die Lizenzen gerne einzeln auf unsere anderen Kunden verteilen, denn nach und nach verkaufen wir die auch an andere Kunden.

Ich telefonierte mit zwei großen Distributoren, mit denen wir sehr häufig zusammenarbeiten. Beide Seiten erklärten mir, dass es recht aussichtslos ist, die Lizenzen zu übertragen, da Microsoft die Übertragung nur unter 3 Bedingungen gewährt.
Übertragung auf
- ein verbundenes Unternehmen
- auf einen Dritten ausschließlich im Zusammenhang mit der Übertragung von Hardware oder Mitarbeitern, denen die Lizenzen im Rahmen
a. einer Veräußerung eines verbundenen Unternehmens oder eines Bereichs eines verbundenen Unternehmens oder
b. einer Verschmelzung, an der der Kunde oder ein verbundenes Unternehmen beteiligt ist, zugewiesen werden.
- auf den im Select-, Select-Plus- oder Konzern-Outsourcer-Beitritt genannten Kunden oder an eines seiner verbundenen Unternehmen

Oder man kann auch ankreuzen, dass man die Zustimmung zur Übertragung von Microsoft erbittet aber dann muss man einen Grund angeben und "Überbestand" funktioniert nicht. Ich habe es ausprobiert: Der Endkunde und auch der Kunde, auf den die Lizenzen ursprünglich geschlüsselt wuden, mussten im Original unterschreieben und anschließend musste das ganze Formular im Original nach England gesendet werden. Daraufhin kam eine Mail, dass der Grund unzureichend ist und die den Fall nun schließen.
Großartige Kommunikation und Unterstützung, Danke Microsoft. Wir reden ja nur von Lizenzen im Wert von 6.100,00 € netto.

Da es Unternehmen gibt, die gebraucht Lizenzen verkaufen, kam mir die Idee, einfach mal anzufragen, was die uns für die Lizenzen bieten würden.
Ich wollte nur einen Eindruck bekommen und habe die erste Firma angeschrieben, die Google ausgespuckt hat.
Ihr Angebot für die 60 Lizenzen waren sage und schreibe 1.405,00 €. Der Verlust von knapp 4.700,00 € ist uns immer noch zu hoch.

Deswegen die Frage an euch:

Habt ihr eine Idee, wie man diese Lizenzen an andere Kunden übertragen kann?
Ja, indem Ihr Euer Geschäftsmodell überdenkt und Eure AGBs an passt.

Gruss Penny
Mitglied: 89371
89371 Jan 19, 2019 at 10:40:58 (UTC)
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Wie ist das mit den AGB`s? Wenn sie fehlen, gilt doch das normale Deutsche Gesetz. Und wenn sie drinnen sind, dürfen sie dem Gesetz nicht wiedersprechen. Wenn man da abweicht, heisst es doch gleich das wäre Gesetzeswidrig.
Member: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus Jan 19, 2019 at 10:55:47 (UTC)
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Quark, eine AGB ist kein Gesetzes Widerspruch. Aber konsultiere hierzu einen Anwalt
Mitglied: 89371
89371 Jan 19, 2019 at 12:16:20 (UTC)
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So ein Quark, ich konsultiere hier doch keinen Anwalt, nur, weil ich hier im Forum offtopic über ein Thema mitrede.
Mitglied: 117471
117471 Jan 19, 2019 at 16:25:36 (UTC)
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Hallo,

und was spricht dagegen, den Chef damit zu konfrontieren, dass er der Firma einen Schaden von mehreren tausend Euro zugefügt hat?

Abgesehen davon: Wenn mein Kunde ohne Abstimmung mit mir fremde Lizenzen kauft, dann kann er den Rest auch alleine machen. Im Zweifelsfall beschaffe *ich* ihm Gebrauchtlizenzen.

Gruß,
Jörg
Member: Vision2015
Vision2015 Jan 19, 2019 updated at 21:56:47 (UTC)
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Moin...
Zitat von @117471:

Hallo,

und was spricht dagegen, den Chef damit zu konfrontieren, dass er der Firma einen Schaden von mehreren tausend Euro zugefügt hat?
na ja...er ist chef, er darf das.... face-smile
mich würde das jetzt nich jucken....allerdings hätte der kunde das nicht mit mir gemacht!
und wir reden von 6K... sorry, das ist lächerlich!

Abgesehen davon: Wenn mein Kunde ohne Abstimmung mit mir fremde Lizenzen kauft, dann kann er den Rest auch alleine machen. Im Zweifelsfall beschaffe *ich* ihm Gebrauchtlizenzen.
sehe ich auch so... und man muss auch mal nein sagen können! umsatz ist nicht alles!

Gruß,
Jörg
Frank
Member: GrueneSosseMitSpeck
GrueneSosseMitSpeck Jan 21, 2019 updated at 17:04:04 (UTC)
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Zitat von @89371:

Du meinst aber nicht die illegalen in der Bucht?

da war neulich ein Artikel bei Heise.de zum Thema weiterverkaufte Lizenzen in der e-Bucht.
www.heise.de/select/ct/2019/1/1546165282580014

Ein "weiß" gibts nur wenn der Lieferant eine klassische Lizenz liefert, so mit Aufkleber, Handbuch, Echtzeitszertifikat und DVD, genaugenommen gehört noch eine Löscherklärung des Verkäufers. Diese Darreichungsform ist bei Windows aber fast ausgestorben.

Hellgrau wird es wenn der Händler zumindestens intern die Herkunft eines jeden Keys lückenlos dokumentieren kann. Die dunkelgraue Zone fängt da an, wo der Händler zwar legal vorgegangen ist, aber jenen Vorgang nicht dokumentieret hat. Microsoft hat all das in der Vergangenheit in der Vergangenheit gekämpft und sich blutige Finger geholt, meist mit dem Erschöpfugnsgrundsatz aus dem Handelsrecht:

- weiterverkauf von OEM Software ohne die dazugehörige Hardware, die vorher noch nie installiert war
- Weiterverkauf von "bundlehardware" (ja auch das gabs mal, die Microsoft Maus Mitte der 90er )
- Verkauf von Ware, die mit Rabatten für Schwellenländer produziert wurde, hier besonders oft die koreanische Windows 7 Ultimate Version, die man dort für den Gegenwert von 99 US$ gekriegt hat

Und dann kommen wir zu der Farbe Schwarz:

- MAK fähige Keycodes einzeln zu verkaufen (gibt ein Tool mit dem man den Key prüfen kann)
- einzelne Keycodes mehrfach verkaufen (kann man aktuell nicht überprüfen)